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Sonntag, 3. September 2006, 18:00 Uhr
Bitte beachten sie die geänderten Anfangszeit!
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Kleines Haus der Städtischen Bühnen Münster
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Tanztheater Orosz |
"Wenn ich mit Worten meine Gefühle sagen könnte,
würde ich sie nicht tanzen"
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Darf man sich in dieser technisierten, von Daten und
Geschwindigkeit bestimmten Welt überhaupt noch Gefühle
leisten? Das Tanztheater Orosz gestaltet am 3. September
einen Ballett-Abend, der das auf der ganzen Linie bejaht: Von
Liebe, Glück und Leid erzählen die Choreografien und
plädieren ohne Worte, aber mit der starken Sprache des
Körpers dafür, diese ureigene menschliche Stärke zu leben.
Drei Blöcke bilden das Gerüst des Abends. Gemeinsam ist allen
Einzel-Choreografien das "stumme Erzählen" über die
Gestaltung von Beziehungen, vom Weg aus der Einsamkeit oder
den unermüdlichen Versuch des Menschen, glücklich zu sein.
Lajos Orosz hat für die Stücke - egal, ob kraftvolles Solo,
den Pas de Deux in Weiß oder die dramatische Vertanzung einer
Familiengeschichte - zwar vielfältige Formen gefunden, aber
man erkennt seine markante Handschrift immer genau:
Akrobatische Leichtigkeit fordert er ebenso von den
Mitgliedern seiner Company wie er ihnen das Werkzeug für
überzeugend getanztes Theater an die Hand gibt. Denn die
künstlerische Technik muss stimmen, damit das in kleinen
Gesten, in rasanter, Raum greifender Schrittfolge oder
kraftvoller Dynamik Erzählte sich dem Zuschauer entfaltet.
Übrigens fehlt auch der Humor nicht inmitten von Dramatik,
Gefühlschaos oder schicksalsschweren Bildern: Der Tänzer und
Choreograf liebt bei aller Aussagekraft seiner Choreografien
eben auch den liebevoll-spöttischen Blick aufs Leben.
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